In der Presse hieß es über Wochen, die Anmeldungen für den Hamburg Marathon 2011 seien weit hinter den Erwartungen, Meldungen wären weiterhin möglich.
Nach dem sicher war, dass ich ohne Verletzung an den Start gehen könne, entschloss ich mich am Mittwoch vor dem Rennen online zu melden. Auf der offiziellen Marathon-Seite hieß es „Anmeldung geschlossen“, die Meldung sei aber noch über den Marathon-Partner Viva con Agua möglich. Konkret bedeutete das, wer 50 Euro „spendet“ dürfe noch teilnehmen. Bisher hatte ich unter einer Spende eine freiwillige Leistung verstanden. Beim Hamburg-Marathon ist daraus eine verkappte Nachmeldegebühr geworden. Zusammen also 120,- Euro für einen Marathonstart – eine stolze Summe, besonders, wenn ich mich an das letzte Jahr mit der mageren Verpflegung im Zielbereich erinnere. Auf die Frage, ob ich denn eine Spendenquittung erhalten könnte, bekam ich nur ein klares „NEIN“ zur Antwort. Auch das versprochene T-Shirt, war zufälligerweise nicht mehr in meiner Größe (M oder L, eine ganz ungewöhnliche Größe!) vorhanden. Es war dann auch nicht mehr überraschend, dass nur eine Barzahlung möglich war, eine Kartenzahlung aber nicht. Während man bei REWE sogar eine Packung Kaugummi mit EC-Karte bezahlen kann, war es für Viva con Aqua selbstverständlich, dass jemand 120 Euro Meldegebühr bei sich hat. Also alles wieder zurück und eine halbe Stunde auf die Suche nach dem nächsten Geldautomaten gehen.
Die spontane Reaktion vieler Läufer: „musst du halt früher melden“. Wer aber schon einmal den gesamten Meldebeitrag wegen einer Verletzung in den Sand gesetzt hat, wird vorsichtig mit einer frühen Meldung. Die Regelungen in Hamburg sind nicht sehr läuferfreundlich. Wer eine Rücktrittsversicherung abgeschlossen hat, erhält gerade mal 25 Prozent der Meldegebühr zurück, wenn er kurz vor dem Rennen erkrankt. Gern argumentiert der Veranstalter: „Sie bekommen den vollen Organisationsbeitrag erstattet, wenn sie einer Ersatzläufer präsentieren und ein ärztliches Attest“. Die einfachste Sache der Welt: der Marathon ist bei weitem nicht ausgebucht und man soll mal so eben einen Ersatz aus dem Hut zaubern. Auch die ärztliche Bestätigung einer Verletzung durch ein Attest ist kein Selbstgänger: Warten auf den Termin beim Orthopäden, Praxisgebühr 10,- Euro, Ausstellung eines Attests: 5,13 Euro.
Fazit: Die Veranstalter des Hamburg-Marathons gehören zur Sorte „skrupelloser Geschäftemacher“. Unter diesen Bedingungen war das meine letzte Teilnahme in Hamburg. Ich hoffe auf viele Nachahmer, damit Laufen noch bezahlbar bleibt!
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