Freitag, 20. Mai 2011

Marathon Hamburg 2011 – 50 Euro Nachmeldegebühr!

In der Presse hieß es über Wochen, die Anmeldungen für den Hamburg Marathon 2011 seien weit hinter den Erwartungen, Meldungen wären weiterhin möglich.

Nach dem sicher war, dass ich ohne Verletzung an den Start gehen könne, entschloss ich mich am Mittwoch vor dem Rennen online zu melden. Auf der offiziellen Marathon-Seite hieß es „Anmeldung geschlossen“, die Meldung sei aber noch über den Marathon-Partner Viva con Agua möglich. Konkret bedeutete das, wer 50 Euro „spendet“ dürfe noch teilnehmen. Bisher hatte ich unter einer Spende eine freiwillige Leistung verstanden. Beim Hamburg-Marathon ist daraus eine verkappte Nachmeldegebühr geworden. Zusammen also 120,- Euro für einen Marathonstart – eine stolze Summe, besonders, wenn ich mich an das letzte Jahr mit der mageren Verpflegung im Zielbereich erinnere. Auf die Frage, ob ich denn eine Spendenquittung erhalten könnte, bekam ich nur ein klares „NEIN“ zur Antwort. Auch das versprochene T-Shirt, war zufälligerweise nicht mehr in meiner Größe (M oder L, eine ganz ungewöhnliche Größe!) vorhanden. Es war dann auch nicht mehr überraschend, dass nur eine Barzahlung möglich war, eine Kartenzahlung aber nicht. Während man bei REWE sogar eine Packung Kaugummi mit EC-Karte bezahlen kann, war es für Viva con Aqua selbstverständlich, dass jemand 120 Euro Meldegebühr bei sich hat. Also alles wieder zurück und eine halbe Stunde auf die Suche nach dem nächsten Geldautomaten gehen.

Die spontane Reaktion vieler Läufer: „musst du halt früher melden“. Wer aber schon einmal den gesamten Meldebeitrag wegen einer Verletzung in den Sand gesetzt hat, wird vorsichtig mit einer frühen Meldung. Die Regelungen in Hamburg sind nicht sehr läuferfreundlich. Wer eine Rücktrittsversicherung abgeschlossen hat, erhält gerade mal 25 Prozent der Meldegebühr zurück, wenn er kurz vor dem Rennen erkrankt. Gern argumentiert der Veranstalter: „Sie bekommen den vollen Organisationsbeitrag erstattet, wenn sie einer Ersatzläufer präsentieren und ein ärztliches Attest“. Die einfachste Sache der Welt: der Marathon ist bei weitem nicht ausgebucht und man soll mal so eben einen Ersatz aus dem Hut zaubern. Auch die ärztliche Bestätigung einer Verletzung durch ein Attest ist kein Selbstgänger: Warten auf den Termin beim Orthopäden, Praxisgebühr 10,- Euro, Ausstellung eines Attests: 5,13 Euro.

Fazit: Die Veranstalter des Hamburg-Marathons gehören zur Sorte „skrupelloser Geschäftemacher“. Unter diesen Bedingungen war das meine letzte Teilnahme in Hamburg. Ich hoffe auf viele Nachahmer, damit Laufen noch bezahlbar bleibt!

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Dienstag, 3. Mai 2011

Marathon in Hamburg – Notfälle und Verletzungen

 
Wie häufig ist beim Marathon der Einsatz eines Rettungswagens oder eine Notarztbehandlung notwendig? 

Medizinische Hilfeleistungen sind bei ca. 3 Prozent der Marathonläufer (Finisher) erforderlich. Diese Zahlen waren in den letzten Jahren relativ konstant: 2008: 574 Läufer (3,6 Prozent), 2009: 446 Läufer (3,2 Prozent) und 2010: 410 Läufer und Läuferinnen (2,9 Prozent).

Die im Jahre 2008 notwendigen 574 medizinischen Hilfeleistungen verteilen sich wie folgt: 71-mal war der Einsatz eines Rettungswagen notwendig, eine Notarztbehandlung war bei 11 Läufern angezeigt und eine Klinikbehandlung war bei 37 Läufern bzw. Läuferinnen erforderlich.
Beim Hamburg-Marathon waren bisher 2 Todesfälle zu beklagen.

Quelle: Hamburger Ärzteblatt 04/2011


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Montag, 26. April 2010

Die Zuschauerzahlen beim Marathon – die Angaben werden zunehmend unglaubwürdig


Wer die Angaben zu den Zuschauerzahlen beim Hamburg-Marathon in den letzten Jahren verfolgt hat, wundert sich vielleicht über die inflationäre Entwicklung der Zuschauerzahlen.


Aus dem Archiv des Hamburger Abendblattes sind folgende Zahlen entnommen:


Entwicklung der Zuschauerzahlen beim Hamburg Marathon

2010: 850.000
2009: 850.000
2008: 800.000
2007: 700.000
2006: 500.000

Es drängt sich die Frage auf, ob diese Zahlen jedes Jahr automatisch erhöht werden, weil es sich einfach besser verkauft oder weil ein fallendes Zuschauer-Interesse nicht ins Bild passen würde. Am wechselnden Wetter kann es nicht gelegen haben. Das Wetter am Marathon-Tag war in den letzten 4 Jahren ein Traum, jedes Mal schien die Sonne, also beste Voraussetzungen für viele Zuschauer. 

Nur, zu hinterfragen scheint diese Zahlen niemand. Als Läufer konnte ich in den vergangenen Jahren keinen wirklichen Unterschied in Bezug auf Zuschauerzahl feststellen. Es war voll und zwar immer an den gleichen Stellen: richtig eng war es am Hafen und am Eppendorfer Baum. Auch noch richtig voll war es an der Alster, in Ohlsdorf und je näher man ans Ziel kam. Aber es gab auch Gegenden, wo nur vereinzelt Zuschauer standen. Von Kilometer 5 bis zum Altonaer Rathaus waren eher wenig Zuschauer auf den Beinen, auch in der City Nord war es in den letzten Jahren ungewöhnlich ruhig und auf dem Weg Richtung Ohlsdorf verliefen sich ebenfalls nur vereinzelt Zuschauer. Auch entlang der Alsterkrugchaussee gab es immer wieder Abschnitte ohne Zuschauer.


850.000 Zuschauer würden bedeuten, dass wirklich jeder zweite Hamburger, ob Baby oder Rentner an der Strecke war. Eher unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass es Stadtteile gibt, wie z.B. Harburg, Bergedorf, Niendorf oder auch Wandsbek, in denen die meisten Menschen erst am Montag erfahren, dass überhaupt der Marathon stattgefunden hat.


Unklar bleib auch, wie der Veranstalter zu seiner Schätzung kommt. Ein kleines Rechenexempel macht deutlich, wie schlecht hier geschätzt wurde: Wie viele Menschen müssen an der Strecke stehen, wenn die Zuschauerzahl mit 400.000 angegeben worden wäre? Angenommen auf der gesamten Marathonstrecke stehen auf beiden Straßenseiten ununterbrochen Menschen, ca. 1000 Menschen pro Kilometer und Straßenseite. Das wären zusammen 84.000 Menschen. Nehmen wir jetzt an, die Menschen stehen überall in 4er Reihen hintereinander, dann kommen gerade mal 336.000 Zuschauer zusammen. Oder nehmen wir an, jeder Marathon-Teilnehmer könnte 10 Freunde und Bekannte mobilisieren, die ihn während des Rennens anfeuern. Das wären etwa 150.000 Menschen.


Schlussfolgerung
: Die Zuschauerangaben beim Marathon sind erheblich übertrieben. 




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Sonntag, 25. April 2010

Der Hamburg-Marathon hat sich verändert – Update 2010


Ein weiterer Schritt, um den Marathon in Hamburg unattraktiv zu machen, ist vollzogen: Die Marathon-Messe (EXPO) in den Freihafen zu legen und das Ganze noch schön reden („im Herzen von Hamburg“). Eine Planung die anscheinend gemacht wurde, ohne auch nur einen Teilnehmer vorher zu befragen. Knapp 16.000 Teilnehmer mussten in den Hafen pilgern, weit entfernt von der eigentlichen Wettkampfstrecke. Auch die Eltern und Vereine von 6000 Kindern und Jugendlichen, die am Samstag bei Zehntel starteten, mussten in den Freihafen, um sich die Startunterlagen abzuholen. Schuppen 52 „größte Veranstaltungs-Location im Hafen“, so das Marketing des Marathonveranstalters. Die Realität spottet jeder Beschreibung: In diese Gegen verirrt sich sonst kein Hamburger. Zu Recht, denn in der Woche erstickt man fast in den Abgasen der unzähligen LKW’s, die den Freihafen bevölkern. Eine triste Gegend, geprägt von Lagerhallen, kein Grün, nur viel Verkehr. Keine schöne Werbung für Hamburg! Keine Bahnanbindung, kaum Parkplätze, zu Fuß nur mit großem Aufwand zu erreichen. Besonders zu kritisieren bleibt, dass diejenigen, die Eigenverpflegung abgeben wollten, einen riesen Aufwand treiben mussten, indem sie am Abend vorher oder morgens früh vor dem Wettkampf noch einmal in den Freihafen fahren durften, wie gesagt, weit entfernt von der Wettkampfstrecke. Es drängt sich die Frage auf: Warum der Ortswechsel aus den Messehallen in den Freihafen? Um die Kosten zu senken? Oder ging es nur darum, den Gewinn zu steigern, denn die Marathon-Startgebühr ist weiter gestiegen (von 67,50 auf 69,50 €). Die Messe in Hamburg wurde erweitert, ist ausgelegt für noch größere Besucherzahlen und ist zudem über mehrere U- und S-Bahnstationen gut zu erreichen. 




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    Hamburg Marathon 2010 - Die Rahmenbedingungen werden immer schlechter


    Es war sicher nicht nur der harte Winter, der die Zahl der gemeldeten Marathonläufer in Hamburg im zweiten Jahr nacheinander sinken ließ. Denn beim „normalen“ Meldeschluss im November lagen die Meldezahlen soweit hinter den Erwartungen zurück, dass die Meldefrist ständig verlängert wurde. Im November konnte aber noch keiner den harten Winter vorhersehen. Das Argument „harter Winter“ wurde vom Veranstalter wiederholt als Erklärung für die Verlängerung der Meldefrist angegeben. Letztlich waren in diesem Jahr 15.174 Athleten am Start, 14168 erreichten das Ziel. Die immer schlechter werdenden Rahmenbedingungen beim Marathon bleiben nicht ohne Folgen für die Zahl der Meldungen. Es spricht sich unter Läufern herum, wenn man nach vollbrachtem Marathon mit eine Rewe-Tüte mit ein wenig Obst und Wasser im Ziel empfangen und auf einem tristen Betonplatz mit wenigen Bänken abgeschoben wird. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie die Situation bei Regen und Kälte im Zielbereich ausgesehen hätte. 




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    Sonntag, 3. Mai 2009

    Der Hamburg Marathon hat sich verändert



    Der Hamburg Marathon 2009 hat sich verändert - die letzten 10 Jahre im Vergleich

    Während sich vor 10 Jahren 14.935 Läufer für den Marathon in Hamburg angemeldet hatten, waren es dieses Jahr (2009) 20.156 (+35 %). Die Teilnehmerzahlen stiegen vom ersten Jahr der Veranstaltung 1986 kontinuierlich von 8.309 bis auf über 23.000 im Jahre 2005. Auf diesem hohen Niveau blieben die Zahlen bis 2008 stabil. In diesem Jahr gab es erstmals einen deutlichen Rückgang der gemeldeten Teilnehmer (-13 %).

    1999 standen am Marathon-Tag 86 % der ursprünglich gemeldeten Läufer auch an der Startlinie. Dieses Jahr waren es nur noch 75 %. Im vergangen Jahr war der Anteil derer, die es nach langer Vorbereitung bis an die Startlinie geschafft hatten noch geringer: 72 %. Fast 5000 Läufer hatten das Meldegeld bezahlt und gingen nicht an den Start. Der Veranstalter freut sich über ca. 300.000 € Mehreinnahme ohne Gegenleistung, denn die Rückerstattung leistet ggf. ein Versicherungsunternehmen. Wobei nur eine Minderheit der Teilnehmer eine Rücktrittsversicherung abgeschlossen hatte, da sich durch die Versicherung die stolze Meldegebühr von 67,50 € noch einmal um 7,70 € erhöhte. Der häufigste Grund für das Nicht-Antreten war einer Umfrage zufolge nicht etwa eine akute Verletzung, sondern schlicht die Einsicht vieler Läufer, dass die Vorbereitung nicht ausreichend war, um einen Marathon zu bestehen. Häufig fehlte die Zeit zum Training, oder die guten Vorsätze schwanden im Laufe der Zeit dahin. Manch einem machte auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es ist halt nicht jedermanns Sache bei Minusgraden und Schnee zu trainieren. Viele Läufer kritisieren zudem den extrem frühen Meldeschluss: 30. November war Stichtag. Zu dieser Zeit können die wenigsten sicher voraussagen, ob sie in der wichtigsten Trainingsphase im Februar und März überhaupt zum Laufen kommen. Dass es auch anders geht, zeigt die Situation in diesem Jahr. Weil die Zahl der Meldungen am Stichtag weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war (ca. 15.000 Meldungen), wurde die Meldefrist mehrfach verlängert, so dass am Ende doch noch über 20.000 Meldungen zusammen kamen.

    Eine ganz andere Entwicklung macht den Experten zunehmend Sorgen. Die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer hat sich in den vergangenen 10 Jahren auffällig verändert. Wir nähren uns amerikanischen Verhältnissen. Während 1999 noch 8,3 % der Läufer unter der 3 Std.-Marke blieben, sinkt dieser Anteil seit dem stetig und hat im vergangenem Jahr mit nur noch 2,8 % seinen Tiefpunkt erreicht. Auch der Anteil der Läufer, die den Marathon unter 4 Stunden beendeten lag 1999 mit 67 % deutlich über dem aktuellen Wert von nur noch 44 %, d.h. nach 4 Std. haben weniger als die Hälfte der Teilnehmer das Ziel erreicht. Die Finisher-Quote, sie gibt den Anteil der ins Ziel gekommenen an den tatsächlich gestarteten Teilnehmern an, liegt erfreulicherweise hoch. Aber auch die Finisher-Quote sinkt: vor 10 Jahren waren es 97 %, im letzten Jahr lag sie bei 94 % und dieses Jahr waren es knapp 92 %, die das Ziel erreichten.

    Die Marathonläufer sind im Durchschnitt deutlich langsamer geworden. Die Ursachen mögen vielfältig sein. Immer mehr Menschen stellen sich der Herausforderung Marathon, auch wenn sie nicht über die notwendigen körperlichen Voraussetzungen verfügen. Es gibt aber auch positive Trends zu vermelden: Die absolute Zahl der gemeldeten Frauen hat sich in Hamburg in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Der Frauenanteil liegt gegenwärtig bei 20%.

     

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