Sonntag, 3. Mai 2009

Der Hamburg Marathon hat sich verändert



Der Hamburg Marathon 2009 hat sich verändert - die letzten 10 Jahre im Vergleich

Während sich vor 10 Jahren 14.935 Läufer für den Marathon in Hamburg angemeldet hatten, waren es dieses Jahr (2009) 20.156 (+35 %). Die Teilnehmerzahlen stiegen vom ersten Jahr der Veranstaltung 1986 kontinuierlich von 8.309 bis auf über 23.000 im Jahre 2005. Auf diesem hohen Niveau blieben die Zahlen bis 2008 stabil. In diesem Jahr gab es erstmals einen deutlichen Rückgang der gemeldeten Teilnehmer (-13 %).

1999 standen am Marathon-Tag 86 % der ursprünglich gemeldeten Läufer auch an der Startlinie. Dieses Jahr waren es nur noch 75 %. Im vergangen Jahr war der Anteil derer, die es nach langer Vorbereitung bis an die Startlinie geschafft hatten noch geringer: 72 %. Fast 5000 Läufer hatten das Meldegeld bezahlt und gingen nicht an den Start. Der Veranstalter freut sich über ca. 300.000 € Mehreinnahme ohne Gegenleistung, denn die Rückerstattung leistet ggf. ein Versicherungsunternehmen. Wobei nur eine Minderheit der Teilnehmer eine Rücktrittsversicherung abgeschlossen hatte, da sich durch die Versicherung die stolze Meldegebühr von 67,50 € noch einmal um 7,70 € erhöhte. Der häufigste Grund für das Nicht-Antreten war einer Umfrage zufolge nicht etwa eine akute Verletzung, sondern schlicht die Einsicht vieler Läufer, dass die Vorbereitung nicht ausreichend war, um einen Marathon zu bestehen. Häufig fehlte die Zeit zum Training, oder die guten Vorsätze schwanden im Laufe der Zeit dahin. Manch einem machte auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es ist halt nicht jedermanns Sache bei Minusgraden und Schnee zu trainieren. Viele Läufer kritisieren zudem den extrem frühen Meldeschluss: 30. November war Stichtag. Zu dieser Zeit können die wenigsten sicher voraussagen, ob sie in der wichtigsten Trainingsphase im Februar und März überhaupt zum Laufen kommen. Dass es auch anders geht, zeigt die Situation in diesem Jahr. Weil die Zahl der Meldungen am Stichtag weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war (ca. 15.000 Meldungen), wurde die Meldefrist mehrfach verlängert, so dass am Ende doch noch über 20.000 Meldungen zusammen kamen.

Eine ganz andere Entwicklung macht den Experten zunehmend Sorgen. Die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer hat sich in den vergangenen 10 Jahren auffällig verändert. Wir nähren uns amerikanischen Verhältnissen. Während 1999 noch 8,3 % der Läufer unter der 3 Std.-Marke blieben, sinkt dieser Anteil seit dem stetig und hat im vergangenem Jahr mit nur noch 2,8 % seinen Tiefpunkt erreicht. Auch der Anteil der Läufer, die den Marathon unter 4 Stunden beendeten lag 1999 mit 67 % deutlich über dem aktuellen Wert von nur noch 44 %, d.h. nach 4 Std. haben weniger als die Hälfte der Teilnehmer das Ziel erreicht. Die Finisher-Quote, sie gibt den Anteil der ins Ziel gekommenen an den tatsächlich gestarteten Teilnehmern an, liegt erfreulicherweise hoch. Aber auch die Finisher-Quote sinkt: vor 10 Jahren waren es 97 %, im letzten Jahr lag sie bei 94 % und dieses Jahr waren es knapp 92 %, die das Ziel erreichten.

Die Marathonläufer sind im Durchschnitt deutlich langsamer geworden. Die Ursachen mögen vielfältig sein. Immer mehr Menschen stellen sich der Herausforderung Marathon, auch wenn sie nicht über die notwendigen körperlichen Voraussetzungen verfügen. Es gibt aber auch positive Trends zu vermelden: Die absolute Zahl der gemeldeten Frauen hat sich in Hamburg in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Der Frauenanteil liegt gegenwärtig bei 20%.

 

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